Nikolai Koljada
ROLLE: ANTON
REGIE: MILAN SCHEJBAL
MIT: MATTHIAS GÄRTLING, NATASCHA MEYER
"Weißt du noch, ich hab dich reingeschleppt... und dann hast du gesagt: Hast `nem Krüppel geholfen, und jetzt zisch ab!"
Er schießt nachts mit einer Schleuder anderer Leute Fensterscheibe ein, er ist Ende 30 und ein Krüppel der wenig Grund hat mit der Welt um sich herum zufrieden zu sein, und er bellt wütend jene an die ihm zu nahe kommen. Der andere ist ein Student offen und sympathisch, der den Mann im Rollstuhl gerade vor einem erneuten Selbstmordversuch bewahrt hat.
So beginnt der Russe "Nikolai Koljada" sein Stück „Die Schleuder" - die Begegnung zweier ungleicher Menschen, welche zu einer Freundschaft führt, die auch ein ebenfalls an Ilja interessiertes Mädchen namens Larissa nicht zu stören vermag. Nach dem gemeinsamen verzehr einer Dose Bohnen teilen die beiden Männer Erinnerungen und Träume. Sie beginnen von Dingen zu reden, die sie nie zuvor einem anderen Menschen anvertraut haben.
Doch dann kommt der Augenblick, an dem der Traum von Freundschaft in einen unerwarteten Alptraum umschlägt.
Anton hat sein erstes gelungenes Liebeserlebnis mit einem Mädchen.
Jetzt wo er über Iljas Gehemmtheit triumphieren kann, empfindet er seine Zuneigung zu ihm nur noch als „peinlich".
Anton der nun die Oberhand hat, treibt sein Rüpelspiel bis zur Erpressung des Freundes, und sogar weiter..
Rezension
«ES GIBT AUF DIESER WELT EIN WUNDER, WOFÜR ES SICH LOHNT, ZU LEBEN, UND DIESES WUNDER HEISST THEATER.» (Nikolaj Koljada)
Geboren 1957 in Kasachstan, lebt Nikolaj Koljada seit vielen Jahren in Jekaterinenburg.
Er ist in Russland der meistgespielte Bühnenautor. Obwohl 10 seiner Stücke auch in deutsch vorliegen, ist er hierzulande verhältnismäßig unbekannt.
Koljada beschreibt in seinen Stücken über soziale Randexistenzen. Seine Menschen sind liebenswert und leben in ihrer Einsamkeit mit dem Wunsch nach etwas anderem, nicht beschreibbarem, es sei denn, man erlaube sich das abgegriffene Wort zu benutzen: nach Liebe.
